Ich höre immer öfter in meinen Seminaren: Das Vorurteil: „Papier ist umweltschädlich und eMails sind einfach umweltfeundlicher“.
Ich finde, wer mit der Umwelt wirbt, um Kosten zu sparen, ohne an andere „Folgen“ zu denken, denkt zu kurz. Wie ein guter Freund zu mir sagte: „Erfolge werden privatisiert und Verluste sozialisiert!“ Das kann auf die Dauer nicht gut gehen!
Sie kaufen Fair Trade Produkte? Öko-Strom? Und vieles mehr! Warum macht sich keiner Gedanken darüber, welche Jobs hinter jedem einzelnen Brief stehen?

Bei jedem Brief, der nicht mehr geschrieben wird, verschwinden unsere Jobs.
Angefangen hat das mit einem Telekommunikations-Anbieter. Er hat vor Jahren schon gesagt: „Rechnung per Post kostet!“ Dann kamen die Banken und jetzt die Versicherungen.
Erst heißt es „Service-Verbesserung“ jetzt „Erhalt der Umwelt“. Unternehmen halten den Verbraucher für dumm, bzw. schaffen sie es mit solchen Maßnahmen einem Großteil der Verbraucher zu vermitteln, dass Papier umweltschädlich ist.
Für mich sind zwei Aspekte, die ich hier kurz eingehen möchte:
1. Die Verlagerung von Unternehmens-Aufgaben zu Lasten von Kunden. Diese Verlagerung von Aufgaben hin zum Kunden wird uns als Freiheit „Sie können jederzeit entscheiden“, verkauft.
Jedoch handeln sie nicht im Sinne der Kundenwünsche, vielmehr reine Wirtschaftlichkeit. Ein Beispiel: In einer Bank wurden wir früher von einer freundlichen Person am Auszahlungsschalter begrüßt „Was macht sie eigentlich heute?“ Oder die per eMail erhaltene Rechnung, die wir dann zu Hause für die Steuer ausdrucken (ggf. 10 Jahre aufbewahren müssen). Bestimmt machen einzelnen Entwicklungen auch Sinn und erhöhen unsere „Service-Qualität“ jedoch nicht, wenn Service heißt: „Machen Sie es selbst!“
2. Der Verlust von Arbeitsplätzen oder auf neudeutsch – Prozessoptimierung. An einem einzelnen Brief sind beteiligt:
- Entwickler (Die Person, die den Kommunikationsbedarf hat).
- Grafiker/Texter, Drucker (dahinter die Papier-Industrie),
- Der Letter Shop (mehre Personen, Datenaufbereitung usw.,
- Transport Ihrer Sendung in Briefcentrum,
- Mitarbeiter im Eingangs-Postcentrum (Sortierung im Ziel-Postcentrum),
- Der Transport ins Ziel-Postcentrum,
- Die Sortierung auf Briefträger,
- Der Transport in den Zustellbezirk des Briefträgers,
- Ihr Briefträger (Zusteller)
- …
Das sind bestimmt mehr als 20 Menschen, die daran beteiligt sind, dass Sie Ihre Briefe erhalten. Und bestimmt sind nicht alle Personen hier aufgezählt.
Wo werden diese Menschen in Zukunft arbeiten? Wovon sollen sie Ihre Miete zahlen? Dies ist dann nicht mehr das Problem einzelner Unternehmen, die ja nur etwas für die Umwelt tun wollten.
Das regelt dann der Staat. Ich denke, wir haben es immer in der Hand, nicht alles mit zumachen.
Ein tolles Beispiel noch: „Aldi Süd führt Werbesprospekt – Verteilung in Testgebiet wieder ein“ lesen Sie gern mehr: Hier (Linke)
mehr zum Thema lesen, gern in der onetoone HIER klicken
oder
Beim Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung izt Hier klicken
Kurz gesagt:
Sie entscheiden, denken Sie einmal darüber nach. Bilden Sie sich Ihre eigene Meinung über eMail satt Brief und lassen sich nicht von einem „Umwelt-Etikett“ verleiten. Es stehen immer Menschen und deren Zukunft / Job dahinter.
Besten Dank
Ihr
Klaus Guckler