Es ist heute sehr einfach herauszubekommen, was zuerst gelesen wird. Dazu nutzen wir eine Augen-Kamera. Sie zeigt sehr schnell, wo das Auge hängen bleibt und wo es nur drüber fliegt. Mit dieser Analyse des Leseverhaltens können wir deutlich sehen: Der Leser schaut zuerst auf die kürzesten Absätze auf einem Blatt Papier.
Werbebriefe mit längeren Absätzen werden später gelesen. Die längsten Absätze lesen wir meist zuletzt, wenn überhaupt. Das kann auch heißen, dass wir sie nie lesen. Bleiben Sie bei maximal sieben Zeilen pro Absatz, die durchschnittliche Länge sind drei bis vier Zeilen. Aber Vorsicht: Eine oder zwei Zeilen sind kein Absatz, sondern eine Headline. Sie wird zuerst angeschaut und wirkt als Überschrift für den nachfolgenden Absatz.
Planen Sie also ein- bis zweizeiligen Text nur dann, wenn der Leser diesen zuerst lesen soll, zum Beispiel als Zwischen-Headline, weil hier der größte Vorteil für den Leser zu finden ist. Die Lese-Reihenfolge in der die Absätze gelesen werden ist festgelegt. D.h. niemand liest einen Brief konsequent von oben nach unten. Unsere Augen greifen immer den kürzesten Absatz zuerst heraus. Das hat etwas mit unserem Gehirn zu tun. Wir vermuten hier schnell, alle Infos zu erfassen. Der längste Absatz kommt immer zum Schluss. Aus dieser Regel folgt: Der erste Absatz in einem Brief sollte der kürzeste und der letzte darf der längste sein.
Kurz gesagt: Schon beim ersten Anblick erkennt der Leser, wie schwierig oder einfach ein Brief zu lesen ist. Was schnell lesbar erscheint, wird zuerst gelesen. Die Absatz-Länge ist immer ein Signal für bequemes, einfaches und schnelles Lesen.
Ihr Klaus Guckler