Mit der Typographie erleichtern Sie dem Leser das Erkennen, das Lesen und Verstehen Ihres Briefes. Grundsätzlich haben Sie mit Ihrem PC und Laserdrucker alle typographischen Möglichkeiten, Ihren Brief zu gestalten. Ein Tastendruck genügt und Ihr Brief erscheint linksbündig, rechtsbündig, zentriert oder im Blocksatz.
Welche Form eignet sich typographisch besser für Werbebriefe?
Beim ersten Überfliegen eines Briefes vergleicht unser Gehirn Ihren Brief sofort mit einem in unserem Gedächtnis gespeicherten Vorbild. Solche Vorbilder wurden geprägt durch viele vorangehende persönliche und emotionale Briefe. Diese wurden nicht zuletzt durch die empfundenen Emotionen in unserem Gehirn gespeichert. Die üblichste Form für Briefe ist linksbündig, damit entsteht auch der typische Flattersatz, der mehr Brief-Charakter hat als der Blocksatz. Beim Blocksatz haben Sie den Eindruck einer „Drucksache“ sehr amtlich und förmlich, er wirkt mehr wie ein Prospekt oder eine Beilage. Erschwerend beim Lesen sind die kleinen „Lücken“, die entstehen, um alle Textzeilen in die gleiche Länge zu bringen.
Wählen Sie für Ihre Werbebriefe die für den Leser typische „Brief-Schrift“
Optimal ist eine Handschrift. Schauen Sie doch mal bei „Wunderpen“, wie das aussehen kann. Wenn Sie jedoch mit sehr großen Zielgruppen arbeiten, ist das leider oft aus Kostengründen nicht immer möglich. Ich empfehle Ihnen eine Serifenschrift, sie kommt der Handschrift sehr nah. Die bisher empfohlene typische „Schreibmaschinen-Schrift“ Courier ist heute nicht mehr so gefragt. Wer hat heute noch eine Schreibmaschine? Und wann haben Sie den letzten Brief in Courier erhalten? Vieles ändert sich, die Handschrift ist das persönlichste.
Viele Schriften lassen sich heute sehr einfach aus dem PC erstellen. Die richtige Auswahl ist jedoch sehr entscheidend, je nach dem wo sie einsetzt werden soll. So ähneln Schriften in Briefen oft mehr den Schriften eines Prospektes oder sonstigen gedruckten Beilagen. Zeigen Sie den deutlichen Unterschied zwischen der Kontaktstufe (Brief) und einem Fachgespräch (Beilage/Flyer) und trennen Sie beide deutlich durch die Typographie.
Testen Sie Ihre Typographie
Sie könnten diese Regel sehr einfach testen, indem Sie z.B. 5.000 Ihrer Mailings mit einer typischen Briefschrift und ebenso viele mit einer davon abweichenden Schrift (serifenlos) versenden. Kennzeichnen Sie die Antwortkarten mit A und B und messen Sie hinterher die Ergebnisse. Oder lassen Sie Ihre Werbebriefe vor dem Versand einmal von Ihrer Zielgruppe in einem Eye-Tracking-Test analysieren.
Kurz gesagt: Je früher ein Brief als Brief erkannt wird, desto persönlicher wirkt Ihr Mailing. Das typische Erkennungszeichen eines persönlichen Briefes ist natürlich die Handschrift. Aber auch die Form, wie Flattersaft, erleichtert die Lesebereitschaft.
Ihr Klaus Guckler