Schon in den 1920er Jahren erkannte der Schweizer Grafikdesigner Jan Tschichold: Weißraum ist kein leerer Platz, sondern ein wichtiges Gestaltungselement. Im Bauhaus-Design und im Swiss Style setzte man ihn gezielt ein, um Klarheit, Ordnung und Lesbarkeit zu erreichen.
Auch heute ist Weißraum für ein professionelles Layout entscheidend. Wer ihn klug einsetzt, lenkt die Aufmerksamkeit, erleichtert das Lesen und sorgt dafür, dass Inhalte besser verstanden werden.
Grundlagen über Weißraum
- Weißraum ist ein aktives Design-Element.
- Er steigert Lesbarkeit und macht ein Layout hochwertiger.
- Profis nutzen ihn bewusst, um Inhalte hervorzuheben.
Einsatz von Weißraum in Broschüren
Ein gutes Layout entsteht durch Planung, nicht durch Zufall.
Regeln für den Einsatz:
– Abstände immer gleich halten → wirkt einheitlich.
– Wichtige Inhalte größerem Raum geben.
– Goldenen Schnitt (1:1,618) als Orientierung nutzen.
– Mit Rastersystemen arbeiten → sorgt für Ordnung.
– Absätze klar trennen und großzügige Ränder lassen.
– Leere Flächen bewusst planen – nicht als Rest behandeln.
Weißraum macht Texte leichter lesbar.
- Dichte Textblöcke schrecken ab.
- Abstände entlasten die Augen und verbessern den Lesefluss.
- Studien zeigen: Zeilenabstand von 120–150 % steigert Lesegeschwindigkeit.
- Klare Freiräume helfen, Inhalte schneller zu erfassen.
- Unterschiedliche Abschnitte werden besser erkannt.
Regeln für Printmedien
- Seitenränder: innen mind. 12–15 mm, außen größer.
- Zeilenabstand: 2–3 Punkte größer als die Schriftgröße.
- Texteinzüge: nicht zu stark, als Richtwert die Breite des „M“.
- Überschriften: davor mehr Abstand als danach.

– Typografischer Weißraum: Abstände zwischen Buchstaben, Wörtern, Zeilen.
– Kompositorischer Weißraum: Balance zwischen Bildern, Texten und Grafiken.
– Funktionaler Weißraum: Platz für Notizen oder zum Umblättern.
– Dekorativer Weißraum: sorgt für Eleganz und Leichtigkeit.
Herausforderungen beim Einsatz Die Balance ist entscheidend:
- Zu wenig Weißraum → wirkt überladen.
- Zu viel Weißraum → wirkt leer.
- Zielgruppe beachten: ältere Leser brauchen größere Abstände.
- Print und Digital haben unterschiedliche Anforderungen.
Kurz gesagt:
Weißraum ist ein Erfolgs-Schlüssel zu professionellem Design und vor allem in der gezielten Blickführung. Wenn Sie Weißraum und Abstände klug planen, Inhalte bewusst strukturieren und eine gute Balance finden, wird Ihr Layout nicht nur hochwertig und angenehm, sondern vor allem Leser freundlich.
Ihr Klaus Guckler